Update: 09-DEZ-2000
Journalistische Ethik
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09-DEZ-2000 Wer einen Feind hat, lebt (taz) Die Nachricht vom Kindesmord im Schwimmbad war "zu ungeheuerlich, um sie nicht zu glauben. Und sie kam eben aus dem Osten." Psychologisierende Deutung des "Falls Joseph" als Ost-West-Geschichte einer gescheiterten Kleinstadt-Sozialisation. 07-DEZ-2000 Der Fall Joseph und die Medien (Die Zeit) Interviews mit Journalisten-Veteran Dagobert Lindlau und DJV-Präsident Weischenberg über den Todesfall in Sebnitz, political correctness und eine "wunderbare Story". 02-DEZ-2000 Apokalypse? Gau! (Süddeutsche Zeitung) "Eine Mutter darf alles. Die Presse darf das nicht" schreibt Hans Leyendecker in seiner Medienkritik zur Berichterstattung über das angeblich von Neonazis getötete Kind Joseph. Bei Themen wie BSE, Rechtsradikalimus und Parteispenden schwanke der Journalismus "zwischen Apokalypse, Endzeitstimmung und Desinteresse". News-Tracker: 07-AUG-2000 Riskante Aktionäre (Die Tageszeitung) Ab dem kommenden Jahr dürfen Handelsblatt-Redakteure keine Aktien mehr von Unternehmen besitzen, über die sie regelmäßig berichten. Dagegen hat der Betriebsrat geklagt. Ein Gütetermin ist bereits geplatzt. Mit Regelungen gegen Insider-Handel und Interessenverstrickungen von Wirtschaftsjournalisten - in angelsächsischen Ländern gang und gäbe - tun sich deutsche Medien immer noch schwer. 15-JUN-2000 Gefährliche Liaison (Die Zeit) Auch wissenschaftliche Fachpublikationen kommen in Verruf, wenn es um die Unabhängigkeit des Journalismus' geht. Der Artikel dokumentiert aktuelle Fälle der Interessen-Verquickung, allerdings nur aus den USA. Am Ende legt der Autor sein Börsenportfolio offen. 31-MAI-2000 Hollywood ist überall (Die Zeit) Ein sehr allgemein gehaltener Artikel über fehlende Qualitätssicherung im Journalismus. Als Gründe werden kurze Produktionszyklen, eine Inflationierung des Qualitätsbewusstseins durch Werbung, Billigprodukte und Gratiszeitungen, mangelnder Wettbewerb und fehlende gesetzliche Rahmenbedingungen angeführt.
18-MAI-2000 Presserat legt Empfehlungen für Finanzjournalisten vor (Die Welt) Das freiwillige Selbstkontrollorgan hat seinen Presse-Kodex erweitert: Redaktionelle Veröffentlichungen dürften nicht durch private oder geschäftliche Interessen Dritter oder durch persönliche wirtschaftliche Interessen der Journalistinnen und Journalisten beeinflusst werden. 13-APR-2000 Machos im Newsroom (Die Zeit) Aus Anlass des Rücktritts von Focus-Money-Chef Manfred Schumacher ein kurzer Überblick über den strengen Journalisten-Kodex in den USA, Interessenskonflikte im Zusammenhang mit Insidergeschäften und deren Verfolgungsmöglichkeiten. 09-APR-2000 Es gibt keine Schleusen im Netz (Jochen Wegner) In diesem Beitrag für die Zeitschrift Message re-examiniert Wegner Zustand, Standards und Ethik des Online-Journalismus in Deutschland, der - so die Diagnose - immer noch dabei ist, sich selbst zu definieren. |