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Update: 31-MAI-2001
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Rhein-Zeitung schlägt New York Times
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Die Rhein-Zeitung kann seit 31. Mai komplett und im Original-Layout im World Wide Web gelesen werden. Nach eigenen Angaben ist das in Koblenz erscheinende Blatt damit die weltweit erste Tageszeitung, die parallel zur Printausgabe auch als "e-paper" erscheint. Die New York Times hat zwar ebenfalls ein Online-Faksimile angekündigt, aber am Deutschen Eck war man schneller.

Abonnenten haben die Wahl, ob sie die Zeitung wie bisher gedruckt oder im Internet lesen wollen. Sämtliche Regional-Ausgaben sind online verfügbar. Sobald die IVW ein solches Zählverfahren zulässt, sollen auch reine Internet-Abonnements möglich sein. Zur Feier der Premieren-Ausgabe durften auch Nicht-Bezieher in den virtuellen Seiten blättern.

Die Webdesigner haben die Portierung ins Internet angenehm zweckmäßig erledigt und auf aufwändige Gimmicks wie Java verzichtet. Der verwendete DHTML-Code läuft auf den gängigen Browsern ab der 4er-Version; auch mit dem exotischeren Opera 5 wurden die Seiten erfolgreich getestet. In der Breite genügt selbst ein kleiner Bildschirm mit 600x800 Pixeln.

Fährt man mit dem Cursor über eine Zeitungsseite, erhält das gerade berührte Element - sei es ein Bild, ein Artikel oder eine Anzeige - einen roten Markierungsrahmen. Zudem erscheint ein kurzer Beschreibungstext als Popup; bei Artikeln zum Beispiel Text und Unterzeile. Ein Klick öffnet das Element in lesbarer Größe, ein Lupensymbol führt zu einer nochmals vergrößerten Version in einem neuen Fenster. Wer auf Lupe und DHTML-"Mouse over"-Effekte verzichtet, kann die Zeitung übrigens auch mit älteren Browsern lesen.

Wie es sich für eine Internet-Version gehört, sind alle Web-Links klickbar; das gilt auch für die E-Mail-Adressen der Autoren. Zudem ist die Zeitung im Volltext durchsuchbar.

100-prozentig ist die Portierung allerdings nicht: Steuert man einen Artikel zum Lesen an, so wird nicht etwa ins Original-Layout hineingezoomt, sondern eine einspaltige HTML-Text-Version angezeigt. Puristen mag das enttäuschen - die am Monitor besser lesbare und zudem schneller landende Variante ist es auf jeden Fall. 2001-05-31

Süddeutsche mit neuem Web-Design
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Der Frühling kommt - und sueddeutsche.de wechselt die Farben: von Grün auf Grau. Verkehrte Welt? Immerhin ist den Designern ein eigenwilliges Layout mit grafischem Understatement gelungen, das den gängigen Drei-Spalten-Look mit weißen Textelementen konterkariert.

Auch bei der Programmierung hat sich etwas getan, wie ein Blick auf die URLs zeigt. Inhaltlich bleibt dagegen alles beim Alten, auch wenn man nach dem ehrgeizigen Yuppie-Auftritt der FAZ etwas mehr erwartet hätte.

Die Zeitung ist nun auch optisch von der Online-Ausgabe getrennt; bei der Präsentation der Printinhalte hat man das Design der Zeit abgeschaut.

Gut ist, dass von der Online-Ausgabe direkt ins passende Ressort der Zeitung verlinkt wird. Schlecht ist, dass dies auf umgekehrten Wege vergessen wurde. Statt dessen steht dort ein nichts sagender Link "Zum Online-Angebot", der nur wieder auf die Homepage führt. 2001-05-02

Plastic.com ist 100 (Tage) geworden
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"Recycling the Web in Real time". Unter diesem Motto ist die US-amerikanische News-Community Plastic.com 100 Tage alt geworden. Ein neues Content-Modell für das Web?

Wie es auf der redesigneten Homepage heißt, verzeichnete Plastic.com in diesen 100 Tagen 12864 "registered contributors", die 11701 "stories" vorgeschlagen haben, von denen rund die Hälfte, exakt 5881, veröffentlicht und insgesamt 44398 Mal kommentiert wurden.

Das ist auch das Prinzip: User können das, was sie anderswo gelesen haben, vorschlagen; andere diskutieren dann darüber. Einzelne Rubriken werden zudem von Online-Magazinen wie Wired News (Technologie), Inside (Medien), Spin (Musik) oder New Republik (Politik) mit Postings versorgt.

Plastic.com selbst sieht sich "operating somewhere between anarchy and hierarchy". Tatsächlich operiert man vor allem zwischen Werbe-Bannern und der nicht mehr neuen Geschäfts-Idee, mit dem Pfund seiner registrierten Anwender zu wuchern.

Mehr als zwei Redakteure, die aus den Vorschlägen jene auswählen, die publiziert werden, braucht es für Plastic.com nicht mehr. Alles andere regelt die Software, die das Rating von Beiträgen durch die Nutzer erlaubt und besonders fleißige Anwender zu "Moderatoren" befördert.

Das kennt man allerdings schon: Idee und Software stammen von der Technologie-Site Slashdot. Neu ist dieses Modell also nicht; es beerbt den Open-Source-Gedanken frei entwickelter Software und die Tradition der Diskussions-Communities und Weblogs.

Ein sympathischer Stammbaum gewiss. Allerdings sollte Herausgeber Automatic Media vor lauter Geschäftstüchtigkeit nicht vergessen, wer ihm die Seiten vollschreibt. 2001-04-25

Favoritenwechsel: Spiegel schlägt Focus im Internet
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Das Angebot von Spiegel Online hat erstmals den Konkurrenten Focus unter den Medienangeboten im Internet überholt. Das geht aus der jüngsten Forsa-Umfrage im Auftrag des Online-Vermarkters SevenOne Interactive hervor.

Im ersten Quartal dieses Jahres hatte der Spiegel, der auf journalistische Eigenständigkeit setzt, 2,6 Millionen Besucher – das entspricht einem Nutzeranteil von 11,3 Prozent -, während der serviceorientierte Web-Auftritt von Focus mit 2,3 Millionen/9,9 Prozent ins Hintertreffen geriet. Der Stern verbuchte 8,6 Millionen/1,9 Prozent.

Unter den Top Drei schob sich der ProSieben-SAT.1-Network hinter RTL World auf Platz zwei und verdrängte damit Tomorrow Networld. Bis auf Tomorrow konnten alle genannten Angebote nach absoluten Zahlen zulegen – wie auch die gesamte deutsche Internet-Population: Nach den Forsa-Zahlen nutzen 35,9 Prozent der Deutschen das Internet.

Eine vergleichsweise geringe Rolle spielt Bild Online mit 5,3 Millionen Nutzern/1,2 Prozent. Das soll sich durch das angekündigte Joint-Venture mit T-Onlineändern. Auch der Onlinedienst hat die von der neuen Unternehmensführung angekündigte Frischzellenkur dringend nötig.

Erhebungen von Jupiter/MMXIzufolge ging die durchschnittliche Verweildauer der Surfer von 72 Minuten im März 2000 auf 60 Minuten im März 2001 zurück. Zum Vergleich: Konkurrent AOL Deutschland schaffte in denselben Zeiträumen eine Steigerung um 169,1 auf 327,2 Minuten.
2001-04-19 Ergebnisse der Internet-Studie @facts für das erste Quartal 2001 veröffentlicht (Pressemitteilung)
2001-04-19 Spiegel.de zieht an Focus.de vorbei (FAZ/kein Direktlink)
2001-04-19 T-Online fällt in der Gunst der Internet-Nutzer zurück (FAZ/kein Direktlink)

Bund geht mit Dienstleistungs-Portal online
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Rechtzeitig zum Start der CEBIT in Hannover wurde unter www.bund.de auch das „Internetportal des Bundes“ gestartet. Das Ziel hat der Kanzler höchstselbst vorgegeben: Bis 2005 sollen sämtliche internetfähigen Dienstleistungen des Bundes online gestellt werden. Schon jetzt kann man auf der Website einen Yahoo-artigen Katalog von Informationen und Institutionen durchblättern, Ausschreibungen und Jobangebote einsehen sowie auf modellhafte Angebote einzelner Behörden zugreifen.

Als Suchmaschine kommt AltaVista zum Einsatz. Das Unternehmen hat in einer Presseerklärung interessante Daten über die Dimensionierung des Bund-Portals publiziert. So soll der Internet-Auftritt bis 2005 auf geschätzte 40 Million Dokumente wachsen, die von AltaVista indexiert werden müssen. Dabei wird mit rund zehn Millionen Seitenabrufen pro Woche gerechnet.

Die Website bund.de wird im Übrigen unabhängig vom lange angekündigten Deutschland-Portal www.deutschland.de realisiert, das als Metaportal zu Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung und Staat konzipiert ist.
2001-03-21 Verwaltung geht online (Heise Online)
2001-03-21 German Government Selects AltaVista Search Software to Manage Content of Online Initiative (Pressemitteilung)

Thema1: Virtueller Papiertiger auf dem Internet-Boulevard
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Das hat gerade noch gefehlt: eine Internet-Gazette, die sich gerne bei englischen Revolverblättern bedient, als selbsterklärte „GSG 9 des Boulevards“ allerdings vornehmlich zotige Stilblüten mit hängenden Köpfen produziert. Trotzdem widmet jetzt sogar die ehrwürdige Zeit Thema1 eine Media-Geschichte.

Schließlich hatten die Berliner vor einer Woche gerade erst eine „Exklusivstory“ ausgegraben: "17. Bundesland vor Kuba - Fidel schenkte uns eine Sonneninsel!". In dem Beitrag behauptete das Webzine, die Insel sei 1972 an die DDR verschenkt worden und gehöre demnach der Bundesrepublik als Rechtsnachfolger der DDR. Das stimmte zwar so nicht, aber immerhin war die Story dem AP-Agenturdienst eine Meldung wert, und auch auf die Idee, eine Geschichte aus dem einstigen SED-Zentralorgan „Neues Deutschland“ von 1972 zu recyclen, muss man erst einmal kommen.

Eine Million Seitenabrufe will Thema1 angeblich am Ende dieses Februars zusammen bekommen. Ein gewisser Dilettantencharme ist den teils bewusst, teils unbewusst peinlichen Schlagzeilen-Dichtern nicht abzusprechen, zumal nicht verschwiegen wird, wo die meisten Geschichten recherchiert, sprich: abgeschrieben, wurden.

Leider will Thema1 jedoch höher hinaus. Gemacht wird der virtuelle Papiertiger nicht etwa von ein paar pickeligen Pennälern, sondern von einem ehemaligen PR-Mann, und der droht im besten PR-Deutsch: "Wir wollen Thema1 langfristig als Marke aufbauen." Das klingt gar nicht mehr lustig.
2001-02-22 Null Schamgefühl (Die Zeit)
2001-02-14 Schenkte Castro den Deutschen eine Karibikinsel? (Spiegel Online)

Berlinale im Internet

Der Sender Freies Berlin überträgt erstmals seine Berichterstattung von den Internationalen Filmfestspielen ins Web. Ab dem 9. Februar 2001 ist das allabendliche "Berlinale Studio" nach der TV-Austrahlung als Video- und Audio-Stream "on Demand" abrufbar. Die technische Umsetzung übernimmt der Bertelsmann-Ableger mediaWays.
07-FEB-2001 mediaWays und Sender Freies Berlin kooperieren bei Berlinale-Übertragung im Internet (Pressemitteilung/Presselations)

Sport.de macht weiter
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Das 1996 gegründete Sportportal, das sich durch die Breite der behandelten Sportarten und eine Vereinsdatenbank mit über 40.000 Einträgen auszeichnet, wird von dem Hamburger Internet-Dienstleister World Of Internet weitergeführt. Damit konnte das am 23. Januar gegen die Sport.de AG eröffnete Insolvenzverfahren abgewendet werden.
26-JAN-2001 Sport.de - Fortführung durch World Of Internet (Pressemitteilung)

IOC akkreditiert erstmals Online-Journalisten für Olympia
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Das Internationale Olympische Komitee wird anlässlich der Winterspiele 2002 in Salt Lake City erstmals eine "begrenzten Zahl von Internet-Organisationen" zur Berichterstattung zulassen. Bewerber müssen bis zum 19. Januar direkt beim IOC einen Fragebogen (PDF-Format/Adobe Acrobat) einreichen. Zu- bzw. Absagen sollen bis zum 15. Februar ergehen.

Dieser Akkreditierungsprozess weicht von der für Printmedien bei Olympischen Spielen üblichen Praxis ab, die Bewerbung über die Nationalen Olympischen Komitees der jeweiligen Länder laufen zu lassen. Über den nationalen Weg hatte bei den letzten Sommerspielen in Sydney die Netzeitung eine Akkreditierung vom deutschen NOK erhalten und damit die Weigerung des IOC umgangen, Online-Medien zuzulassen - trotz starker Nachfrage vor allem aus den USA. Die Olympier fürchten vor allem die globalen Distributionsmöglichkeiten von bewegten Bildern über das Internet. Sie gefährden die Exklusivität der territorialen Milliarden-Dollar-Verträge, die das IOC mit Fernsehanstalten in aller Welt bis zum Jahr 2008 geschlossen hat.

So verwundert es nicht, dass die Akkreditierung für Online-Medien in Salt Lake City starken Einschränkungen unterliegt. "Keine bewegten Bilder oder Audio-Mitschnitte, die innerhalb der Olympiastätten aufgenommen wurden, sind gestattet", heißt es unmissverständlich in der Ausschreibung. Faktisch ist auch das Fotografieren verboten, denn das IOC will lediglich Online-Reporter/-Redakteure akkreditieren; Bilder sollen sich die Websites statt dessen von den akkreditierten Pressefotografen und -agenturen holen.

Bewerber müssen unabhängig von traditionellen Medienhäusern sein - Online-Ausgaben von Tageszeitungen werden beispielsweise nicht berücksichtigt. Das IOC fordert sogar den Nachweis, dass die um Akkreditierung nachsuchenden Websites eine Eigenberichterstattung im Sport pflegen und nicht nur Agenturmaterial veröffentlichen. Ach ja, und genügend Seitenabrufe sollten sie auch vorzuweisen haben. 03-JAN-2001

Design: Die modernste Online-Zeitung
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Die International Herald Tribune hat sich mit ihrem kürzlichen Relaunch ein klares, dezentes Layout gegeben, das durch pfiffige Navigationselemente bereichert wird. So erlaubt eine Artikel-Ablage das gesammelte Lesen ausgewählter Texte, und das Aussehen der Seiten lässt sich den eigenen Vorlieben anpassen.

Der Surfer kann die Schriftgröße selbst verändern und sich für einspaltigen Text oder mehrspaltigen Fließsatz entscheiden - im letzteren Fall wird die Seite an die Größe des Browserfensters angepasst, und Artikel mit Überlauf kann man durchblättern statt zu scrollen. Die Texte laden blitzschnell. Nicht nur der Index aller Schlagzeilen lässt sich ein- und ausschalten, sondern auch die Bannerwerbung (!) am Seitenkopf. Beim Aufruf der nächsten Seite ist sie allerdings wieder da.

Während die meisten dieser dynamischen Gimmicks Sinn machen, ohne aufdringlich zu wirken, ist ihre Funktionsfähigkeit auf die beiden Standardbrowser in den neuesten Versionen (Internet Explorer 5 und Navigator 6) begrenzt. Ärgerlich: Schon Navigator-4-Benutzer bekommen nur noch die Einfachvariante der Site zu sehen. 22-DEZ-2000
06-NOV-2000 A Redesign With a View (Online Journalism Review)

Übersicht Kommentare und Berichte

Test News-Sites
Wie gut ist die aktuelle Online-Berichterstattung? Die Netzpresse machte nach der CDU-Sondersitzung zur Spendenaffäre am 4. Februar die Probe aufs Exempel. Getestet wurden die News-Angebote von drei Web-Portalen, zwei Online-Magazinen, zwei Nachrichtensendern und einem Tickerdienst. Der erste Nachrichten-Check fand etwa eine halbe Stunde nach der Pressekonferenz, der zweite eineinviertel Stunden später statt. Weiter ...

Read.me
Zuerst die gute Nachricht: Es müssen nicht immer teure Datenbanken sein. Sowohl die Online-Ableger traditioneller Medien als auch Internet-Startups bieten kostenfreie Recherchemöglichkeiten im Netz. Die schlechte Nachricht: Die Möglichkeiten des Webs werden bei der Informationsgabe noch viel zu selten ausgeschöpft. Eine Lagebeschreibung des Marktes für Online-News.

Warum machen die das eigentlich? Von der Berliner Zeitung über die Neue Zürcher bis zur Wiener Presse. Tageszeitungen stellen Inhalte ihrer Printausgaben schon am Vorabend online und bieten kostenlose Archive - manchmal sogar mit einem Bestand von mehreren Jahren.

News-Suchmaschinen erlauben die tagesaktuelle Recherche in Hunderten von Online-Zeitungen und anderen Nachrichten-Sites von einem Ort aus. Manche sind sogar smart genug, einen individuellen elektronischen Ausschnittdienst (Clipping Service) per Email zu verschicken.

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